Der Diener zweier Herren

Komödie von Carlo Goldoni | Dauer: 120 Minuten | Premiere: 20. September 2019

Eine Schauspieltruppe erobert ein neues Haus! Und spielt zu ihrem Einzug die wohl berühmteste Commedia dell’arte: Der Diener zweier Herren.

Verrückte Welt in Venedig: Ein Job allein reicht nicht mehr zum Überleben. Also muss Truffaldino bei zwei Dienstherren gleichzeitig anheuern. Doch das ist leichter gedacht als getan. Denn nun muss er sein Arbeitsleben so koordinieren, dass keiner der beiden vom anderen erfährt. Zudem ist er über beide Ohren verliebt. Und um ihn herum herrscht Chaos: Clarice liebt Silvio, ist aber Federigo Rasponi versprochen.

Doch Federigo ist von Florindo getötet worden. Und dieser ist auf der Flucht. Florindos Geliebte Beatrice Rasponi taucht verkleidet als ihr Bruder auf. Und nun könnte Clarice wieder mit Federigo…. Vertauschte Briefe, verwechselte Türen, gebrochene Herzen bis sich schließlich alle Liebenden doch noch in die Arme fallen.

Fotos: ©Dorothea Heise


→ Dauer: 120 Minuten

Besetzung

Inszenierung Christine Hofer
Ausstattung Dirk Seesemann
Mit Katharina Brehl, Agnes Giese, Jacqueline Sophie Mendel/Lisa Schreiber, Götz Lautenbach, Andreas Krüger, Jan Reinartz, Jens Tramsen

nächste Vorstellungen

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pressestimmen

Dabei glänzte das gesamte Ensemble mit spürbarer Freude am Spiel und großem körperlichen Einsatz. […] Zentraler Punkt und einziges Bühnenaccessoire ist ein meterlanger in der Mittelachse drehbarer Tisch, der fortan als Karussell, Hindernis, Ablage, Laufsteg oder schlicht als Restauranttisch dient, eine geniale Idee von Ausstatter Dirk Seesemann. […] Ein herrlich kurzweiliger Spaß, den das Publikum zu Recht mit euphorisch lang anhaltendem Applaus bedachte.

(Jörg Linnhoff, Göttinger Tagebatt)

 

Mit großem Trara hat das Junge Theater die erste Spielzeit in der Ausweichspielstätte am Wall eröffnet. „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni steht dort für einen flotten Start auf dem Spielplan. Fast ausnahmslos gefiel im vollen Saal zur Premiere am Freitag Christine Hofers auf schnellen Schlagabtausch gebaute Inszenierung. […] Immer wieder zeigt Jens Tramsen unfassbare Beweglichkeit. Wenn er mit Wirtin Brighella (Agnes Giese) auftischt, kann auch die Götterspeise fliegen. Wunderbar direkt ist sein Techtelmechtel mit der Kammerzofe Smeraldina (Jacqueline Sophie Mendel). […] Nach rund zwei Stunden voller Höchstleistungen folgte begeisterter Applaus bis zu Standing Ovations.

(Ute Lawrenz, HNA)

 

Dass es seine erste Spielzeit im JT-Ensemble ist, merkte man Jens Tramsen nicht an, der nicht nur ideal mit dem eingespielten Team harmonierte, sondern vor allem auch seine Rolle perfekt umzusetzen vermochte: Tramsen brillierte mit unendlicher Ausdauer, Wortwitz und schauspielerischer Höchstleistung zwischen von Hunger getriebenem („to eat or not to eat – das ist meine Frage“), tollpatschigem Diener, geprügeltem Hund – angesichts der Schläge seiner Herren im wahrsten Sinne des Wortes –, und charmant-schüchtern Liebenden – eine wahre Hommage an das Stück. […] Jan Reinartz als Dottore Lombardi, der seine Intellektualität durch lateinische Floskeln bei jeder Gelegenheit zur Show stellt, und Götz Lauterbach als gebeugt gehender Pantalone, der stets mitzuhalten versucht und letztlich nur ausgenommen wird, zeichnen ihre Familienoberhäupter mit so menschlichen wie wunderbar überzeichneten Marotten. Mit ebensolcher Spielfreude, Witz, Ironie und sympathischen Eigenarten ihrer Figuren fallen auch die Interpretationen Katharina Brehls als Beatrice Rasponi, Andreas Krügers als Florindo Aretusi und Jacqueline Mendels als Smeraldina, der Geliebten Truffaldinos, auf. Herrlich ist auch Agnes Giese als Brighella, der sich nicht nur als fantastischer Koch in Szene setzt, sondern auch als treue Seele, die mit scharfem Verstand das Spiel der Beatrice durchschaut und dennoch treu zu Diensten steht.

(Katharina Gooß, Kulturbüro Göttingen)